Zum ersten Mal geht es nicht um Pfälzer Mundart und traditionelle Folkmusik, sondern vielmehr um eine Hommage an Liedermacher wie Georg Danzer, Franz Josef Degenhardt, Reinhard Mey oder Bernie Conrads, die uns über die Jahre motiviert und beeinflusst haben und zu einer musikalischen Heimat für uns wurden. Der Begriff „Heimat“ spielt für uns in vielerlei Hinsicht eine wichtige Rolle. Heimat als Raum, wo wir uns frei und geborgen fühlen, frei denken und reden, uns künstlerisch entfalten können. Die Zusammenarbeit mit dem syrischen Musiker Samer Alhalabi hat uns in diesem Zusammenhang und auch musikalisch neue Horizonte eröffnet.
Pocket-Pack – 12-seitigem Booklet mit zeichnerischen Liedinterpretationen des Ludwigshafener Künstlers Ulrich Thul, wunderschön grafisch gestaltet von Kathrin Kreft.
11 Titel (9 Lieder, 2 Instrumentals):
- Die Freiheit (Georg Danzer)
- Rück näher (Bernie Conrads)
- Halt mich (Philipp Poisel)
- Girl from the North Country (Bob Dylan)
- Der Pfahl (Luis Llach)
- Voltant de L’Estaca (instrumental)
- Frei (Reinhard Mey)
- Winterlied (Franz Josef Degenhart)
- Prolog (instrumental)
- Andre, die das Land so sehr nicht liebten (Erich Schmeckenbecher/Theodor Kramer)
- Mahla Nourha (Sayed Darwish)
Aufnahme/Mix/Mastering: Jürgen Losigkeit, Atlas Tonstudio Oberotterbach
Die Musiker:
Paul Reinig Gitarre, diatonisches Knopfakkordeon, Irish Bouzouki, Percussion, Gesang
Peter Braun Gesang, Gitarre, E-Gitarre
Rüdiger Böhm Tasteninstrumente, Blockflöten, Low Whistle, Krummhorn, Gesang
Studiogäste:
Samer Alhalabi Oud, Gesang
Julian Losigkeit Percussion
Der Pfälzer „Partisanenchor“ feat. Christine Angeli, Uschi Braun, Ortrud Schaffner, Christoph Angeli, Rolf Kunz
Weite Horizonte
20 Jahre schon: Das klingt tatsächlich nach Nostalgie und Rückblick. Stimmt – aber eben nur ein bisschen, denn die neue CD von Reinig, Braun + Böhm öffnet zugleich das Tor in ganz neue musikalische Gefilde … Ihre Heimat ist die Pfalz, musikalische Heimaten haben sie viele. Freiheit und Heimat sind die Pole, um die alles auf der neuen CD kreist, auf der kein Wort Pfälzisch zu hören ist und auf der sie trotzdem ganz bei sich sind. Da ist zum einen die Hommage an all jene, die wichtig für die drei Pfälzer waren: vom Österreicher Georg Danzer, der die Freiheit ebenso besang wie Reinhard Mey oder der große Bob Dylan: eine Folk-Tradition, die ihre Grenzen weit öffnete und in die sich die legendären Zwillinge Hein & Oss sich ohne Wenn und Aber einfügen. Aber die Zeit bleibt nicht stehen, es öffnen sich neue Horizonte: Für die drei Pfälzer war es die Begegnung mit dem Syrer Samer Alhalabi. … Dagmar Gilcher, DIE RHEINPFALZZum zwanzigjährigen Bandjubiläum gönnen sich die drei Ludwigshafener Mundartfolker erstmals ein Album, mit dem sie neue Wege beschreiten, auf den Pfälzer Dialekt verzichten und hochdeutsche Lieder eingespielt haben. Es ist eine brillant arrangierte, gefühlvoll gesungene Hommage an eine Handvoll deutschsprachiger Liedermacher wie Georg Danzer, Bernie Conrads, Reinhard Mey, Franz Josef Degenhardt und andere, Künstler, die über viele Jahre Paul Reinig, Peter Braun und Rüdiger Böhm beeinflusst haben. Zentrale Themen sind die Begriffe „Freiheit“ und „Heimat“ … Dem Terminus „Heimat“ kommt auf dem mittlerweile fünften Album des Trios eine besondere Bedeutung zu durch den geflüchteten Oudvirtuosen und Sänger Samer Alhalabi, der sein Vaterland Syrien verlassen musste. Er ist eine Bereicherung der filigranen Arrangements seiner drei deutschen Kollegen, denen er mit seiner Kunst neue musikalische Horizonte eröffnet. Außerdem steuert er eines der beiden Instrumentalstücke bei und ein Lied des ägyptischen Komponisten Sayed Darwish („Mahla Nourha“), das ein rundum schönes Album beschließt. Ulrich Joosten, FOLKER
… Ein ganz besonderes Highlight des Albums stellt eine gelungene Version von Georg Danzers „Die Freiheit“ dar. Selten ist eine Hommage an einen Musiker so gelungen wie hier … Reinig, Braun und Böhm zeigen sich dabei von ihrer Schokoladenseite. Der wichtigste Unterschied zwischen „Neun Lieder“ und den früheren Veröffentlichungen ist jedoch, dass Peter Braun erstmals keinen einzigen auf der Scheibe vertretenen Song im Pfälzer Dialekt vorträgt … bei „Mahla Nourha“ [mit Samer Alhalabi] betreten Reinig, Braun und Böhm … völlig fremdes musikalisches Neuland, schaffen es aber den weltmusikalischen Geist der dem Titel innewohnt aufzufassen und auf eigene Art und Weise umzusetzen. Das Experiment, orientalische Rhythmen auf einer CD mit ansonsten lauter westlichen Liedern zu vereinen kann durchaus als geglückt bezeichnet und auch Zweiflern ohne Abstriche empfohlen werden … Hans Kraus, DIE RHEINPFALZ, Ausgabe Landau